Ende der 60er-Jahre wird der lange verpönte Fußballsport als förderungswürdige Sportart in der Polizei zugelassen. Die fußballbegeisterten Polizeibeamten spielen entweder in den Vereinen ihrer Wohnorte oder in der Hildesheimer Betriebssportmannschaft der Polizei, eine Truppe, die einige Erfolge vorweisen kann (u.a. Niedersachsenmeister). Auf Initiative der Sportkameraden Helmut Dohr und Siegmund Sudholt wird Fußball 1970 als Dienstsport in der Bundeswehrsporthalle in Ahrbergen angeboten. Sehr schnell kommt die Idee, mit einer Abteilung Fußball dem seit 1952 bestehenden PSV Hildesheim beizutreten. Dieser alte PSV hat in Hildesheim ein echtes Stück erfolgreicher Handballgeschichte der Nachkriegszeit geschrieben. Vorsitzender des Vereins ist Rolf Wehrhahn, selbst lange Jahre erfolgreicher PSV-Handballer. Der PSV-Chef stimmt der Aufnahme einer Abteilung Fußball, wenn auch mit einigen Bedenken, schließlich zu. Am 22.Juni 1971 findet im Raum 601 des Polizeidienstgebäudes Hildesheim an der Schützenwiese die Gründungsversammlung statt. Sie steht unter einem ungünstigen Stern. Infolge eines polizeilichen Großeinsatzes in Göttingen finden sich nur fünf Versammlungsteilnehmer ein:
Hans-Jürgen Sudholt, Siegmund Sudholt, Helmut Amft, Dieter Begau und Klaus Günther.
Die Gründung einer Fußballabteilung im PSV wird einstimmig beschlossen. Alle Anwesenden erhalten gleich ein Amt: Spartenleiter Hans-Jürgen Sudholt, Vertreter Helmut Amft, Kassenwart Dieter Begau, Pressewart Siegmund Sudholt und Gerätewart Klaus Günther.
Der Spielbetrieb wird mit einer Altherrenmannschaft aufgenommen. Die Premiere findet am 19. September 1971 mit einem 2:1-Sieg beim MTV Almstedt statt.
Folgende Mannschaft läuft auf: Winfried Zels, Helmut Dohr, Hans-Jürgen Sudholt, Dieter Begau, Henning Asmus, Günter Walter, Reiner Werth, Klaus Günther, Horst Peter, Dieter Koch, Helmut Cremer, Siegmund Sudholt und Helmut Amft.
Die Anfangseuphorie erhält einen gehörigen Dämpfer, als am 15. November 1971 Fusionsverhandlungen zwischen dem PSV und MTV Eintracht Hildesheim aufgenommen werden. Diese Fusion soll eine Konzentration des Handballsportes in Hildesheim bewirken. In den Verhandlungen wird deutlich, dass der traditionsreiche Männerturnverein Eintracht mit Fußball nicht viel im Sinn hat. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des PSV stimmt der Fusion am 9. Dezember 1971 zu. Die Fußballabteilung macht die Fusion nicht mit und wird heimatlos.
Im Dezember 1971 wird fast täglich an der Zukunft der Fußballer gebastelt. Drei Varianten werden durchgespielt:
Auflösung, Anschluss an einen anderen Verein, Gründung eines neuen Vereines.
Anschlussverhandlungen mit der DJK Blau-Weiß Hildesheim, dem VfR Germania Ochtersum und dem VV Hildesheim ergeben kein befriedigendes Ergebnis.
Am 29.12.1971 wird in der Gaststätte Bremer in Bavenstedt über die weitere Zukunft entschieden. Nach kurzer Diskussion wird einstimmig beschlossen, zum 1. Januar 1972 den neuen Verein SV Grün-Weiß Hildesheim zu gründen.
Der Vorstand wird wie folgt besetzt: Hans-Jürgen Sudholt (1. Vorsitzender), Herbert Heinrich (2.Vorsitzender), Henning Asmus (Geschäftsführer und Pressewart), Dieter Begau (Kassenwart), Siegmund Sudholt (Jugendwart) und Klaus Günther (Gerätewart).
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